Chronik

Chronik von Röppisch

1209

1209

Die erste Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahr 1209. Der Ort wird Ropschin genannt, die Bedeutung ist unklar. Auch die Quelle dieser Erwähnung ist nicht mehr bekannt.

1230

1230

25.06.1230 erste urkundliche Erwähnung von Ober- und Unterröppisch im Urkundenbuch der Vögte von Weida.

1238

1238

Robschitz, Ropzig  (von Robisici = Leute des Robis = slawische Gründung, nach Kretschmer stammt der Name vom Familiennamen Ropucha = Kröte ab)

08.09.1238
Heinrich der Mittlere und seine Gemahlin Jutta lassen sich in der Klosterkirche zu Mildenfurth scheiden. Jutta gründet das Kloster Cronschwitz. Da der Grund und Boden des zu gründenden Klosters zu Mildenfurth gehört, tauscht Jutta mit ihnen, indem sie für die 6 Güter in Mildenfurther Flur die 7 in Röppisch überlässt. Das ist die erste urkundliche Erwähnung von Oberrröppisch. (Geweniger)

 

1362

1362

Robzcicz (erstmalige Erwähnung beider Ortsteile Ober- und Unterröppisch)

1450

1450

Bruderkrieg – nach der Zerstörung Geras lagerte Herzog Wilhelm mit seiner Kriegsmacht auf dem Heersberg bei Oberröppisch, ihm gegenüber, auf dem Zoitzberg, sein Bruder, der Kurfürst Friedrich. Ein Schusswechsel fand nicht statt, brüderliche Treue siegte.

1499

1499

Amtslehnmühle Scheubengrobsdorf – die Bauern von Oberröppisch mussten Jahrhunderte lang, weil sie der Herrschaft Gera unterstanden, ihr Getreide in Scheubengrobsdorf mahlen lassen. Der Weg führte durch den Stadtwald, der heute noch „Mühlenweg“ heißt. Die Bauern hatten zwar zur „Zoitzmühle“ Liebschwitz den kürzeren Weg, sie lag aber auf dem Gebiet des sächsischen Amtes Ronneburg.

1504

1504

obern Ropschitz, 12 Höfe, 1 Schmiede, 1 Schenke (das alte Kellerhaus zählte, weil ohne Grundbesitz, nicht mit zu den Gütern) Reinhold von Lobischicz (nach Bruno Geweniger = Lüschwitz, nach Kretschmer =Liebschwitz) erhält die „dorffer Zwotzinn, obern Ropschicz…“ als Lehen. Dieser Lehnbrief enthält erstmals die Namen der Oberröppischer  Dies sind:

Jorge Zeewdeler (Zeidler)
Erhart Marx (Markus)
Nickell Feyer
Nickell Neydr
Hanns Erfurt
Lorentz Seidemann
Lorenez Bycolt
Hanns Bottiger (Böttcher)
Nickell Marx
Hanns Thomas
Nickell oler (Oehler)
Hanns vlderich (Ul(d)rich)

1518

1518

18.12. die vier Brüder Gerhard von Lubschitz (tatsächlich alle vier mit dem gleichen Vornamen!) werden von Heinrich dem Älteren mit Zwötzen, Dürrenebersdorf und Oberröppisch belehnt

1574

1574

Oberropschitz (Erbbuch Mildenfurth): „Veit Gauer zinst 15 Gr. 8 ½ Pf. Zu Walpurgis, ebensoviel Michaelis von seinem Erbguthe. Paull Vocke (oder Bocke?) zinst 5 Gr. 7 ½ Pf. Zu Walpurgis und ebensoviel Michaelis von Einer Baustadt (Baustelle) 2 sulhüner (?) vonn dem Acker Im Eichberge, 12 scheffel felt, So vor Altenn Jharen dem Weiskernn Bauernn zugestanden haben, vonn Simon Pfeiffer erkauft.“ (Weißker, Weißiger?)

Die Erbschenke existiert bereits (Meißner), Oberröppisch besaß eine der sieben Erbschenken des Landes (Köstritz, Aga, Naundorf, Weißig, Saara, Töppeln, Oberröppisch) und besaß das Recht, selbst Bier zu brauen und auszuschenken, ohne genötigt zu sein, wie andere Ortschaften, im Sommer das Bier aus der Stadt zu beziehen. Der alte Gasthof stand über 400 Jahre und wurde 1961/62 abgerissen.

Die Weißiger Chronik (E. Wellmann) erwähnt als Handwerker in Oberröppisch: ein Brauer, ein Holzhändler, Schuhmacher, Schäfer, Zimmermann, Schmied, Gastwirt, Bauern

In Oberröppisch stand bereits das Hirtenhaus, Hirten nannte man auch Hutmänner.

1661          Jakob Petsche
1667          Michael Stöhrs
1675          Hermann Eckhardt
1708          Günther
1710          Arnold
1716          Auerbach
1718          Bockmann
1734          Junge
1747-1751 Georg Casel

Im Laufe der Jahre gab es weitere Hutmänner in Oberröppisch. Der Teich  hinter der Kirche heißt Hirtenteich. Er diente als Viehtränke für die Tiere, die von der Weide kamen.

1605

1605

29./ 30. August fand in der reußischen Herrschaft eine große Musterung statt. Innerhalb des ländlichen Aufgebotes organisierte man die Bauern in so genannten „Schützenhöfen“ zu kleineren besser auszubildenden Einheiten. Ober- und Unterröppisch stellen zusammen mit Zwötzen, Lusan, Liebschwitz, Debschwitz, Kaimberg, Collis, Pforten, Dürrenebersdorf, Weißig und Falke „60 Rohre“, Schützenhof war Zwötzen.

1639

1639

Großer Brand von Gera durch marodierende Schweden, die Kirchenbücher von Oberröppisch und Lusan werden vernichtet. An zwei Toreinfahrten, Gut Nr. 3 und Gut Nr. 8 sind Stückkugeln eingemauert, es sind Steingeschosse von Kanonen.

1660

1660 – 1695

Der Sohn von Johann Wohlwerth sen., Johann Wohlwerth jun., „der Andere“, ist Diakonus suburbanus in Gera und Pastor in Oberröppisch und Lusan. Nach dem Tod des Vaters befragt er die ältesten Einwohner des Ortes und schreibt die Kirchenbücher seines Vaters neu.

1693

1693

Heuschreckenplage

In den Jahren 852,1445,1613 und 1693 brachen Heuschrecken in meilenlangen Scharen, vom Winde getrieben, von Ost-Asien, Türkei und Nord-Afrika kommend, in unser Gebiet ein. Sobald eine Flur geleert war, erhoben sie sich unter starkem Geräusch und befielen ein anderes Gebiet um alles kahl zu fressen. Kein Blatt, kein Halm blieb verschont, sogar Baumrinde und Holz sollen sie gefressen haben. Es war Hungersnot im Land! Es wird beschrieben: „Es war eine solche Menge, dass es schien, als wären es dicke Wolken, die die Sonne verfinstern.“ Im Schlossmuseum Gotha ist unter der Nr. 37 eine Medaille ausgestellt. Sie erinnert: „ Auf die Heuschreckenplage in Europa 1693“.

1919

1919

01.01. Oberröppisch wird nach Gera eingemeindet mit 155 Einwohnern.

05.02. Erhöhung der Fleischration: Auf Anordnung des Thüringer Landfleischamtes Weimar werden mit Gültigkeit vom 27.01.1919 ab für die Versorgung mit Fleisch folgende Kopfmengen festgelegt:

  1. für die Versorgungsberechtigten
    a) in den Gemeinden Gera, Untermhaus, Tinz, Leumnitz, Pforten, Zwötzen, Lusan, Thieschitz, Milbitz, Rubitz, Oberröppisch, Kaimberg, Dürrenebersdorf, Frankenthal, Töppeln, Langenberg, Köstritz, Pohlitz, Ernsee, Scheubengrobsdorf, Stublach, Windischenbernsdorf, Langenwetzendorf, Göttendorf, Hirschbach, Neuärgernis, Triebes, Weißendorf, Niederböhmersdorf, Pöllwitz gibt es 250 Gramm.
    b) in allen übrigen Gemeinden 200 Gramm
  2. für die Fleischselbstversorger 500 Gramm
  3. die bisherigen Fleisch- und Wurstzulagen für Rüstungsarbeiter kommen in Wegfall.

Gera, den 29.01.1919              Der Bezirksverband

1975

1975

übernimmt Manfred Becker die inzwischen still gelegte Gärtnerei in Röppisch und betreibt sie mit seiner Frau. Schwerpunkt sind Schnittblumen.

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