1975
übernimmt Manfred Becker die inzwischen still gelegte Gärtnerei in Röppisch und betreibt sie mit seiner Frau. Schwerpunkt sind Schnittblumen.
übernimmt Manfred Becker die inzwischen still gelegte Gärtnerei in Röppisch und betreibt sie mit seiner Frau. Schwerpunkt sind Schnittblumen.
01.01. Oberröppisch wird nach Gera eingemeindet mit 155 Einwohnern.
05.02. Erhöhung der Fleischration: Auf Anordnung des Thüringer Landfleischamtes Weimar werden mit Gültigkeit vom 27.01.1919 ab für die Versorgung mit Fleisch folgende Kopfmengen festgelegt:
Gera, den 29.01.1919 Der Bezirksverband
Heuschreckenplage
In den Jahren 852,1445,1613 und 1693 brachen Heuschrecken in meilenlangen Scharen, vom Winde getrieben, von Ost-Asien, Türkei und Nord-Afrika kommend, in unser Gebiet ein. Sobald eine Flur geleert war, erhoben sie sich unter starkem Geräusch und befielen ein anderes Gebiet um alles kahl zu fressen. Kein Blatt, kein Halm blieb verschont, sogar Baumrinde und Holz sollen sie gefressen haben. Es war Hungersnot im Land! Es wird beschrieben: „Es war eine solche Menge, dass es schien, als wären es dicke Wolken, die die Sonne verfinstern.“ Im Schlossmuseum Gotha ist unter der Nr. 37 eine Medaille ausgestellt. Sie erinnert: „ Auf die Heuschreckenplage in Europa 1693“.
Der Sohn von Johann Wohlwerth sen., Johann Wohlwerth jun., „der Andere“, ist Diakonus suburbanus in Gera und Pastor in Oberröppisch und Lusan. Nach dem Tod des Vaters befragt er die ältesten Einwohner des Ortes und schreibt die Kirchenbücher seines Vaters neu.
Großer Brand von Gera durch marodierende Schweden, die Kirchenbücher von Oberröppisch und Lusan werden vernichtet. An zwei Toreinfahrten, Gut Nr. 3 und Gut Nr. 8 sind Stückkugeln eingemauert, es sind Steingeschosse von Kanonen.
29./ 30. August fand in der reußischen Herrschaft eine große Musterung statt. Innerhalb des ländlichen Aufgebotes organisierte man die Bauern in so genannten „Schützenhöfen“ zu kleineren besser auszubildenden Einheiten. Ober- und Unterröppisch stellen zusammen mit Zwötzen, Lusan, Liebschwitz, Debschwitz, Kaimberg, Collis, Pforten, Dürrenebersdorf, Weißig und Falke „60 Rohre“, Schützenhof war Zwötzen.
Oberropschitz (Erbbuch Mildenfurth): „Veit Gauer zinst 15 Gr. 8 ½ Pf. Zu Walpurgis, ebensoviel Michaelis von seinem Erbguthe. Paull Vocke (oder Bocke?) zinst 5 Gr. 7 ½ Pf. Zu Walpurgis und ebensoviel Michaelis von Einer Baustadt (Baustelle) 2 sulhüner (?) vonn dem Acker Im Eichberge, 12 scheffel felt, So vor Altenn Jharen dem Weiskernn Bauernn zugestanden haben, vonn Simon Pfeiffer erkauft.“ (Weißker, Weißiger?)
Die Erbschenke existiert bereits (Meißner), Oberröppisch besaß eine der sieben Erbschenken des Landes (Köstritz, Aga, Naundorf, Weißig, Saara, Töppeln, Oberröppisch) und besaß das Recht, selbst Bier zu brauen und auszuschenken, ohne genötigt zu sein, wie andere Ortschaften, im Sommer das Bier aus der Stadt zu beziehen. Der alte Gasthof stand über 400 Jahre und wurde 1961/62 abgerissen.
Die Weißiger Chronik (E. Wellmann) erwähnt als Handwerker in Oberröppisch: ein Brauer, ein Holzhändler, Schuhmacher, Schäfer, Zimmermann, Schmied, Gastwirt, Bauern
In Oberröppisch stand bereits das Hirtenhaus, Hirten nannte man auch Hutmänner.
1661 Jakob Petsche
1667 Michael Stöhrs
1675 Hermann Eckhardt
1708 Günther
1710 Arnold
1716 Auerbach
1718 Bockmann
1734 Junge
1747-1751 Georg Casel
Im Laufe der Jahre gab es weitere Hutmänner in Oberröppisch. Der Teich hinter der Kirche heißt Hirtenteich. Er diente als Viehtränke für die Tiere, die von der Weide kamen.
18.12. die vier Brüder Gerhard von Lubschitz (tatsächlich alle vier mit dem gleichen Vornamen!) werden von Heinrich dem Älteren mit Zwötzen, Dürrenebersdorf und Oberröppisch belehnt
obern Ropschitz, 12 Höfe, 1 Schmiede, 1 Schenke (das alte Kellerhaus zählte, weil ohne Grundbesitz, nicht mit zu den Gütern) Reinhold von Lobischicz (nach Bruno Geweniger = Lüschwitz, nach Kretschmer =Liebschwitz) erhält die „dorffer Zwotzinn, obern Ropschicz…“ als Lehen. Dieser Lehnbrief enthält erstmals die Namen der Oberröppischer Dies sind:
Jorge Zeewdeler (Zeidler)
Erhart Marx (Markus)
Nickell Feyer
Nickell Neydr
Hanns Erfurt
Lorentz Seidemann
Lorenez Bycolt
Hanns Bottiger (Böttcher)
Nickell Marx
Hanns Thomas
Nickell oler (Oehler)
Hanns vlderich (Ul(d)rich)
Amtslehnmühle Scheubengrobsdorf – die Bauern von Oberröppisch mussten Jahrhunderte lang, weil sie der Herrschaft Gera unterstanden, ihr Getreide in Scheubengrobsdorf mahlen lassen. Der Weg führte durch den Stadtwald, der heute noch „Mühlenweg“ heißt. Die Bauern hatten zwar zur „Zoitzmühle“ Liebschwitz den kürzeren Weg, sie lag aber auf dem Gebiet des sächsischen Amtes Ronneburg.